Montag, 22. Juni 2015

Ein Besuch im Musterhäuserpark

Um uns einige Anregungen für die Innengestaltung unseres Hauses zu holen, haben mein Freund und ich am Pfingstmontag einen kurzen Ausflug nach Heßdorf in die FertighausWelt Nürnberg gemacht. Dort kann man 19 Musterhäuser von verschiedenen Anbietern und in verschiedenen Preisklassen anschauen. Das ganze kostet pro Person 3€ Eintritt.
Es ist wie eine kleine Wohnsiedlung oder ein kleines Dorf. Mein Augenmerk lag besonders bei den Bädern und Fenstern und der Aufteilung der Räume. Leider konnte ich mir keine Heizkörper anschauen, da alle Häuser dort über eine Luft-Wärme-Pumpe mit Fußbodenheizung ausgestattet sind.  
 Mehr Bilder habe ich leider nicht gemacht, obwohl es so viele interessante Details gab. Ein paar Anregungen für unser zukünftiges Badezimmer und WC habe ich zumindest gefunden! 

Sonntag, 21. Juni 2015

Baustellentag 1

Den ersten Arbeitstag auf unserer Baustelle haben wir mit ausräumen, aussortieren und wegwerfen begonnen. Meine Mama und ich haben den ganzen Tag geschuftet wie die Wahnsinnigen. Man glaubt gar nicht was sich in einem Haus alles versteckt. Wir haben in der oberen Etage (3 SZ und Bad) begonnen und haben bis mittags alles ausgeräumt und nach Müll, Flohmarkt und Kleiderkammer sortiert. Einige Möbelstücke waren zu Schade für den Sperrmüll, aber auch nicht so mein Geschmack. Über eine Facebook Gruppe "zu verschenken" fanden ein Kleiderschrank, ein Schuhschrank, eine alte Lampe und ein Gemälde ruckzuck neue Besitzer. Teilweise haben sich die Leute da online richtig um die Teile gestritten. Als die Leute die Sachen dann abgeholt haben, hat sich mein Papa als richtiges Verkaufstalent erwiesen. Egal ob retro Cognac Schwenker oder alte Kinderstühle er brachte alles an den Mann bzw. an die Frau! Sogar den hässlichen ausgestopften Marder, den mein Opa mal überfahren hatte und dann ausstopfen ließ, hat er jemanden aufgeschwatzt. Ich war so froh als dieses Viech unser Haus verließ!
Den Samstsg Nachmittag und den Sonntag haben wir dann mit den unteren Räumen verbracht. Besonders das Wohnzimmer mit der Schrankwand hat sehr viel Zeit gekostet. Meine Oma hat 1.000.000 hässliche Gläser und Vasen gesammelt. Wirklich schöne Stücke waren nicht dabei. Auch einige unvollständige Tee/Kaffeeservices haben wir gefunden - und bei dem einzigen vollständigen Service hat meine Mama die Kaffeekanne zerdeppert 😀 
Das Geschirr, die Tischdeckensammlung und einige Vasen sollen der Diakonie gespendet werden, das restliche Geschirr  kam in eine Kiste die für unseren Polterabend gedacht ist. 
Am Ende des Wochenendes haben wir insgesamt 7 Säcke für die Kleiderkammer, 9 Säcke Müll und zwei Kisten für die Diakonie sowie 3 Flohmarkt-Kisten! 

Was als nächstes kam

Als nächstes war dann an der Reihe die Baufinanzierung aufzustellen. 
Vorher haben wir uns mit Tobis Vater Othmar zusammen gesetzt (der macht Altbausanierungen beruflich) und haben überlegt was wir alles machen wollen und was das jeweils ca kosten wird!
Wir wollen uns noch zwei Zimmer anbauen um die Wohnfläche von aktuell ca. 100 qm auf 140 qm zu vergrößern. Außerdem möchte mein Freund noch eine große Garage haben (er ist ein leidenschaftlicher Autoschrauber). Viele der Positionen, die nach und nach auf meinen Zettel wanderten, hätte ich alleine nie bedacht. 
Wir werden unser Haus (Baujahr 1966) von Kopf bis Fuß sanieren und renovieren. Denn seit 2002 mein Opq an Krebs gestorben ist, wurde am Haus nicht wirklich viel gemacht. 
Das heißt genau: 
- Keller trocken legen (1 Wand ist ein bisschen feucht) 
- Drainage legen um den Keller auch in Zukunft trocken zu halten
- Kellerräume fliesen und verputzen
- Alte Decken runter und neue gedämmte Deckenplatten anbringen
- Treppenhaus/Flur neu verputzen
- neue Türen und Fenster in alle Räumr 
- neues Heizungssystem (aktuell haben wir noch strommassenfressende Nachtspeicheröfen)
- neues WC/Badezimmer
- neue Küche
- alle Böden im Haus erneuern
- hässliche Tapeten runter, glatt spachteln und weiß streichen 
- Treppengeländer erneuern
- Elektrik erneuern 
- Dach neu dämmen
- Terrasse neu machen 
- Vorgarten abreißen und Stellplätze daraus machen 
- Hof und Zufahrt zur Garage pflastern 
- Glasbausteine entfernen und durch ein Fenster ersetzen 
- neue Haustür 
- Edelstahltreppe zur Haustür 
- Gartenhaus abreißen (denn es ist erstens schon ein bisschen baufällig und zum zweiten hat es Asbest auf'n Dach)

Ich glaub jetzt hab ich alles ☺️

Als nächstes waren wir dann wieder in der Bank bei unserem Baufinanzierungsberater und haben Darlehen durch gerechnet und vergliche. Da ich Bankkauffrau gelernt habe, war das für uns jetzt alles nicht so kompliziert. Für alle Laien ein paar Tips: 
- Bereitet euch auf den Termin gut  vor, denn dann tut ihr euch viel leichter. Am besten rechnet man vorher schon mal durch wie viel Darlehenrate man sich im Monat leisten kann und nimmt die letzen 3 Gehaltsabrechnungen mit. Eine Haushaltsrechnung kann man auch vorher beantragen.
- Überlegt euch ob ihr die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) miteinbinden wollt - hier muss man allerdings die vorgegebenen Bauauflagtn erfüllen, bekommt hierfür aber einen sehr günstigen Zins! 
- Nehm den alten/neuen Bauplan mit (der wird für die Kreditakte kopiert)
- Es ist auch nicht verkehrt zu überlegen, was von seinem Ersparten man mit einbinden möchte!

Wir haben uns für eine Kombination aus Wohnriesterfinanzierung für den Hauskaufpreis und normalem Sparkassendarlehen für die restliche Summe entschieden ( Zinssatz 1,85% p.a.). Die KfW haben wir bewusst nicht miteingebunden, da uns die Auflagen nicht zugesagt haben. 

Einen Termin mit dem Architekt unseres Vertrauens haben wir auch vereinbart und  besprochen, was wir alles verändern wollen und was dann wo beantragt werden muss.

Wie das ganze seinen Anfang nahm...

Ein eigenes Haus zu haben war schon immer mein Traum. In meinem Kopf hatte ich dabei immer ein Bild von einem schicken Neubau im Wohnort meiner Eltern. Aber wie das meistens so ist, es kommt immer anders als man denkt! 
Angefangen hat alles im April 2015 als meine Oma ins Altenheim gekommen ist. Auf einmal war das Thema auf dem Tisch: Was machen wir mit Omas Haus? 
Wenn ich ehrlich bin und mir letztes Weihnachten jemand erzählt hätte, dass ich mal in das Haus meiner Oma ziehe, den hätte ich für verrückt gehalten. Mein Freund Tobi und ich haben hin und her überlegt - wollen wir es wagen? Gefällt uns die Lage und das Haus? Was müsste reingesteckt werden? Will ich lieber doch ein neues Haus oder komm ich mit nem "gebrauchtem Haus" klar...
Meine Eltern, insbesondere mein Vater wollte sein Elternhaus am liebsten verkaufen. Ich hatte oft das Gefühl, er möchte einfach nichts mehr mit dem Haus zu tun haben! Es gab sogar schon einige Interessenten- denn noch bevor die Oma ins Altenheim gezogen ist haben schon verschiedene Leute meinen Papa angerufen und gefragt ob er das Haus verkaufen möchte! Das fand ich schon ziemlich dreist!
Meine Eltern haben bei der örtlichen Sparkasse einen Termin zur Wertermittlung des Hauses vereinbart, um herauszufinden wieviel das Haus aktuell noch wert ist! Die Einschätzung war für Bankkunden sogar kostenlos. Danach haben wir einen Termin bei einem Baufinanzierungsberater der Sparkasse ausgemacht, um nachzufragen ob mein Freund und ich überhaupt ein Darlehen bekommen würden. Zum Glück hat das Informationsgespräch ergeben, dass auch das klappen würde! 
Dann haben wir uns entschieden und ich habe einen Termin beim Notar vereinbart, um die Hausübertragung/Hausverkauf aufsetzen zu lassen. Das Haus wird vorerst nur auf mich übertragen, da bei einer Übertragung auf uns beide müsste mein Freund Schenkungssteuer und Grunderwerbsteuer für seine Hälfte bezahlen müssen. Da wir sowieso vorhaben zu heiraten, kaufe ich erstmal das Haus offiziell alleine, da ich als Enkeltochter einen Steuerfreibetrag habe und wir uns das Geld fürs Finanzamt sparen. Das kann man dann nämlich auch anders verwenden! Nach der Hochzeit kann ich meinem Freund die Hälfte steuerfrei übertragen!
Dann habe ich einen Termin für die Grundbuchumschreibung für meine Oma ausgemacht, denn da muss sie unterschreiben. Der Notar kommt sogar ins Altenheim! 
Leider ist meine Oma zwei Tage vor dem Notartermin überraschend verstorben... Das bedeutete, dass die Erben ( in unserem Fall mein Vater und meine Tanze) der Grundbuchumschreibung zustimmen müssen. Das einzige Problem an der Sache ist, dass wir meine Tabte seit sechs Jahren nicht mehr gesehen haben und der Kontakt wirklich schlecht war. Ich habe mir tagelang Sorgen gemacht, ob meine Tante dem ganzem zustimmen wird oder ob ihr der Betrag zu wenig ist. Sie hat der ganzen Sache aber sofort zugestimmt, ich war wirklich sehr verwundert, hab mich aber unglaublich gefreut! 
Wie es dann weiter gegangen ist erzählt ich im nächsten Post!